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Dienstag, 15. April 2014

Früherer MIFA-Alleinvorstand tritt zurück


Mittelstandsanleihen-TickerFrüherer MIFA-Alleinvorstand tritt zurück

  ·  Der Landkreis Mansfeld-Südharz zeigt sich bereit, den angeschlagenen Fahradbauer Mifa zu unterstützen. Das Unternehmen selbst äußert sich nicht und „prüft Finanzierungsoptionen“.
© APVergrößernDas Unternehmen soll gerettet werden
16.04.2014 Peter Wicht, noch bis vor kurzem Alleinvorstand des angeschlagenen Fahrradbauers  MIFA ist mit sofortiger Wirkung zurückgetreten. Laut Mitteilung des Unternehmens gibt es dafür gesundheitliche Gründen. Als MIFA vor wenigen Wochen überraschend Buchungsfehler und einen hohen Verlust vermeldete, war schon vermeldet worden, dass Wicht aus gesundheitlichen Gründen dem Unternehmen nicht zur Verfügung stehe. Damals wurde Hans-Peter Barth als Finanzvorstand und kommissarischer Vorstandsvorsitzender institutionalisiert. Der MIFA-Aufsichtsrats hat nun den Stefan Weniger, Geschäftsführer des Sanierungsberaters HWW zum Vorstand für Reorganisation und Sanierung berufen.
Zugleich gab MIFA bekannt, ein Betriebsgrundstück für 5,7 Millionen Euro an den Landkreis Mansfeld-Südharz veräußert zu haben. Die Kommune hatte in einer Sondersitzung vom Wochenende Bereitschaft signalisiert, MIFA durch Immobilienkäufe zu unterstützen (Ticker vom 15.04). Das wirtschaftliche Eigentum soll bei der MIFA verbleiben und wird von dieser weiter im vollem Umfang genutzt werden und zu marktüblichen Konditionen zurück geleast. Daneben habe MIFA mit weiteren wesentlichen Vertragspartnern, darunter Lieferanten, Kunden, Gesellschafter und Finanzierungsgeber, Vereinbarungen getroffen, die zur weiteren Finanzierung des laufenden Geschäfts beitrügen.
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Landkreis will Mifa helfen

15.04.2014 Der angeschlagene Fahrradhersteller Mifa prüft nach eigenen Angaben derzeit verschiedene Finanzierungsoptionen. Nähere Details wollte ein Sprecher der börsennotierten Firma am Montag nicht nennen. Dies gelte auch für Berichte über mögliche Hilfen des Landkreises Mansfeld-Südharz. Der Landkreis wäre nach Angaben eines Sprechers unter Umständen bereit, der Firma durch den Ankauf von Grundstücken zu helfen. Die Rede ist von fünf bis sechs Millionen Euro, wie der Sprecher am Montag sagte.
Mifa hatte am 20. März bekanntgegeben, dass das Unternehmen 2013 voraussichtlich Verluste in Höhe von 15 Millionen Euro eingefahren habe. Am Samstag hatte der Kreistag in einer Sondersitzung über Hilfen für Mifa beraten. Dabei seien eine Reihe von Vorratsbeschlüssen gefasst worden, sagte der Sprecher des Landkreises. Die Mehrheit der Kreistagsmitglieder favorisiere den Ankauf der Grundstücke, da dieser sehr schnell realisiert werden könne. Aber auch der Erwerb von Aktien und die Gewährung einer Bürgschaft seien denkbar. Die „Mitteldeutschen Zeitung“ berichtete von einer befristeten Bürgerschaft in Höhe von fünf Millionen Euro. Mifa gilt mit 770 Beschäftigten als absatzstärkster Fahrrad-Hersteller in Deutschland und größter Arbeitgeber im Südharz, einer Region mit hoher Arbeitslosigkeit. Größte Anteilseigner an Mifa sind Unternehmenschef Peter Wicht und AWD-Gründer Carsten Maschmeyer jeweils mit ihren Familien.

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