Anleihen heute im Fokus: MIFA, SAG, Golden Gate, Adler RE, SeniVita, HanseYachts
MIFA: Stakeholder erleiden Radbruch!
Foto: © PantherMedia/MaraMK
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Mit weiteren Buchungsfehlern in den Jahresabschlüssen von MIFA und einem in Aussicht gestellten Bilanzverlust für 2013 von rund 28 Mio. EUR schockte der kriselnde Fahrradbauer gestern seine Stakeholder. Den MIFA-Gläubigern stehen damit harte Finanzverhandlungen ins Haus, an deren Ende diese wohl aufgerufen werden, einen Schuldenschnitt abzunicken. Frische News gibt es zum Wochenschluss außerdem von S.A.G. Solarstrom, Golden Gate und Adler Real Estate.
Die Stakeholder der Mitteldeutschen Fahrradwerke AG befinden sich in Schockstarre, nachdem bekannt wurde, dass die aktuelle Lage der kriselnden Fahrradschmiede wesentlich schlimmer ist, als bislang angenommen. So bestätigte das Unternehmen aus Sangerhausen gestern nicht nur den bereits zuvor in Aussicht gestellten Jahresfehlbetrag von voraussichtlich etwa 15 Mio. EUR für das Geschäftsjahr 2013, sondern räumte zudem noch weitere Buchungsfehler in den Firmenbilanzen der Vorjahre ein. So hätten Untersuchungen ergeben, dass auch die Abschlüsse der Vorjahre und hier insbesondere die Bilanzposten Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie fertige Erzeugnisse wesentliche falsche Angaben enthalten. Daraus leite sich aktuell eine kumulierte Bestandsdifferenz von gut 19 Mio. EUR ab, die sich aus dem Jahresabschluss 2012 und aus den Vorjahren ergibt. Gemeinsam mit dem Jahresfehlbetrag 2013 könnte das zu einem Bilanzverlust in Höhe von etwa 28 Mio. EUR zum 31. Dezember 2013 geführt haben. In Anbetracht aktueller Erkenntnisse rechnet MIFA für Q1/2014 nicht mehr mit einem ausgeglichenen Ergebnis.
Unterdessen halte die indische Fahrradgruppe Hero Cycles trotz der neuesten Erkenntnisse an einer strategischen Partnerschaft fest und plant, laut MIFA, via Barkapitalerhöhung 15 Mio. EUR Eigenkapital in den angeschlagenen Fahrradbauer zu investieren. Als Voraussetzung für ein Investment erwartet Hero jedoch „erhebliche Finanzierungsbeiträge der relevanten Finanzierungspartner der MIFA“. Dies lässt auf einen Schuldenschnitt schließen, der vorrangig die Gläubiger der 7,5%-Schuldverschreibung (2013/18) über 25 Mio. EUR sowie finanzierende Banken treffen sollte – immerhin die größten Passivposten in der MIFA-Bilanz. Die anstehenden Finanzierungsverhandlungen dürften sich schwierig gestalten und implizieren harte Einschnitte für die Anleihegläubiger, die schon in den kommenden Wochen zu einer Gläubigerversammlung eingeladen werden dürften. Derweil erarbeite Ernst & Young ein Sanierungsgutachten, auf dessen Basis weitere Maßnahmen zur künftigen Ausrichtung des operativen Geschäfts von MIFA getroffen werden sollen. Das Gutachten soll bis Juni vorliegen. Ungeachtet dessen stürzten der Bond (-46% auf 36%) und die MIFA-Aktie (-45% auf 1,45 EUR)in der gestrigen Handelssitzung ab. Die Börsenkapitalisierung des Fahrradherstellers sackte damit auf knapp über 14 Mio. EUR ab, wodurch Hero mit der angekündigten Kapitalerhöhung theoretisch auch die Mehrheit von MIFA übernehmen könnte. Zu den letzten News …
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