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Sonntag, 6. Juli 2014

Laßt uns mal diskutieren, wie es bei MIFA weitergehen könnte. Hierzu ein paar Feststellungen und Überlegungen:

BetreffAW: MIFA Mitteldeutsche Fahrradwerke AG Anleihe: 7,500% bis 12.08.2018, A1X25B#141
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Laßt uns mal diskutieren, wie es bei MIFA weitergehen könnte. Hierzu ein paar Feststellungen und Überlegungen:

1. MIFA ist nicht in Insolvenz
2. Die Anzahl Aktien beträgt 9,8 Mio. Stück, Marktkapitalisierung ca. 22 Mio. €
3. Das Anleihevolumen beträgt 25 Mio. €, Anleihekurs liegt so bei 27 %
4. In den Anleihekurs ist eine Insolvenz bereits eingepreist (im Vergleich mit RENA und anderen). Das sagt natürlich nichts über eine mögliche spätere Insolvenzquote aus. Der heutige Kurs entspricht der Phantasie der Kleinanleger und ist m. E. zu hoch. 
5. Es spricht einiges dafür, daß MIFA nicht in Insolvenz gehen wird bzw. zumindest ist dieses vermutlich bis heute nicht beabsichtigt. Warum?
a) Auf Landesebene unterstütz man die Bemühungen MIFA zu retten. Ob das Land wirklich etwas bewegen kann sei dahingestellt.
b) Maschmeyer und andere wollen vermutlich ihren Einsatz (Kapital, Aktien retten).
c) Hero hat Optionen zum Einstieg, die im Insolvenzfall wertlos würden. Ob und in welcher Form sie für die Optionen bezahlt haben wissen wir nicht. Falls sie dafür bezahlt haben, wäre dieser Einsatz bei einer Insolvenz wertlos. Anhand des Meldepflichtdatums ist ersichtlich, daß HERO diese Optionen erst kürzlich erworben hat. 
d) Herr Claassen wurde als Sanierer engagiert. Ich unterstelle, daß er ein sehr großes Interesse daran hat, alles zu vermeiden damit seine Person nicht mit einer möglichen späteren Insolvenz in Verbindung gebracht wird. D. h., vermutlich hat er im Vorfeld seines Einsatzes die Wahrscheinlichkeit einer Insolvenz hinreichend geprüft und sich gegebenenfalls von seinem Freund Maschmeyer eine Zusage für eine Durchfinanzierung geholt. (Ich weiß, das ist jetzt sehr spekulativ). 
6. Damit die möglichen Gläubiger beindruckt werden spielt man weiterhin den möglichen Joker HERO als potentiellen Retter, als ob alles alleine von diesem abhängen würde. Dieser verlangt angeblich einen Haircut der Anleihebesitzer - von Maschmeyer und den anderen Aktionären war das bisher nicht zu hören. Das ist im Übrigen auch sehr angenehm für das Management, weil der Inder weit weg ist und deshalb für Fragen der Öffentlichkeit und der Gläubiger praktisch nicht zur Verfügung steht.
7. Das Quorum hatte keinen Erfolg, ob ein weiteres erfolgreicher (im Sinne des Unternehmens bzw. der Aktionäre) sein wird bezweifle ich. Wenn die Anleihebesitzer also einem freiwilligen Haircut nicht zustimmen fällt die Option der Sanierung durch Haircut aus. Außer, wenn Juristen noch andere Möglichkeiten der Rasur der Bondholder finden würden. Aber auch das kann ich mir nicht vorstellen, denn Schlagzeilen wie "Claassen rasiert Anleihebesitzer um Maschmeyers Kapital zu retten" wird er sicherlich nicht wollen.
8. Was bleibt also? 
a) Doch Insolvenz
b) Die Aktionäre schießen Eigenkapital nach. Bedarf für die Zinsen: 25 Mio. Bond x 7,5 % Zins = 1,9 Mio. Zins jährlich. Das entspricht bei 9,8 Mio. Aktien knapp 20 Cent /Aktie jährlich. Für die Rückzahlung der Anleihe in 2018 müßten die Aktionäre dann rund 2,50 € je Aktie aufbringen. 
Warum sollten die Anleihebesitzer wegen 20 Cent / Aktie heute einem Haircut zustimmen? Was in vier Jahren passiert wird sich zeigen, bis dahin kann noch viel passieren.

Eine Alternative zum Haircut wäre auch die Anleihe in Aktien zu wandeln oder Zinszahlungen zu verschieben oder die Rückzahlung der Anleihe zu verlängern und und und ... 

Welche Spekulationen habt Ihr?
Geändert von bondsammler (26.06.2014 um 13:33 Uhr)

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