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Freitag, 19. September 2014

Erst Millionenlöcher in der Kasse und nun auch noch Ermittlungen. Wie die Staatsanwaltschaft Halle dem "Handelsblatt" bestätigte, hat sie ein Ermittlungsverfahren gegen den früheren Vorstand Peter Wicht und weitere Personen eingeleitet. Dabei gehe es um mögliche Verstöße gegen das Aktiengesetz und möglichen Betrug.

Verstöße gegen Aktiengesetz und Betrug?Ermittlungen gegen früheren Mifa-Vorstand

Beim Fahrrad-Hersteller Mifa geht es mit den Erfolgsmeldungen rauf und runter. Gerade bekam der indische Konzern Hero Cycles grünes Licht für eine Übernahme des Unternehmens im Landkreis Mansfeld-Südharz in Sachsen-Anhalt. Nun stehen aber bei Mifa zunächst Ermittlungen der Staatsanwaltschaft ins Haus.
von Alexandra Prinz-Klause, MDR INFO
Produktionsgelände des Fahrradherstellers MIFA in Sangerhausen.
Erst Millionenlöcher in der Kasse und nun auch noch Ermittlungen. Wie die Staatsanwaltschaft Halle dem "Handelsblatt" bestätigte, hat sie ein Ermittlungsverfahren gegen den früheren Vorstand Peter Wicht und weitere Personen eingeleitet. Dabei gehe es um mögliche Verstöße gegen das Aktiengesetz und möglichen Betrug.

Risenlücke in der Bilanz

Auslöser der Ermittlungen seien mehrere Anzeigen gewesen. Das Unternehmen mit 770 Mitarbeitern teilte dem Blatt zufolge mit, man werde die Ermittlungen unterstützen. Mifas langjähriger Alleinvorstand Wicht hatte sein Amt im April aus gesundheitlichen Gründen niedergelegt. Im März hatte sich eine Millionenlücke in der Bilanz aufgetan. Wegen Fehlern in der Buchhaltung soll allein 2013 ein Fehlbetrag von rund 15 Millionen Euro aufgelaufen sein - bei einem Umsatz von 108 Millionen Euro.

Indischer Investor rettet Traditionsunternehmen

Am Wochenende hatten die Mifa-Gläubiger grünes Licht für eine Rettung gegeben. Nun kann der indische Fahrrad-Hersteller Hero Cycles bei dem Sangerhäuser Unternehmen einsteigen. Die Inder wollen rund 15 Millionen Euro investieren und den Aktienanteil auf bis zu 89 Prozent aufstocken. Der bisherige Anteil von Großaktionär und AWD-Gründer Carsten Maschmeyer würde damit auf weniger als ein Prozent fallen. Außerdem sollen Gläubiger des Traditionsunternehmens auf Forderungen verzichten und stattdessen Aktien bekommen. Bis März kommenden Jahres soll die Sanierung in trockenen Tüchern sein.
Zuletzt aktualisiert: 27. August 2014, 10:17 Uhr

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