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Freitag, 22. August 2014

Maschmeyers Sprecherin sagt, dass die Maschmeyer Group Mifa im April noch mit einer Millionensumme unterstützt habe. Maschmeyer habe auch die Inder ins Boot geholt. Den Rest wollte sie nicht kommentieren. Mifa wollte sich mit Verweis auf laufende Verhandlungen nicht äußern. Auch Aldi wollte nicht Stellung nehmen. Frank Günther, Vertreter der Anleihegläubiger von One Square Advisors, wollte sich nicht äußern. Offenbar sind Presse- und Ad-hoc-Meldungen, mit denen kursrelevante Informationen verbreitet werden, bereits vorbereitet; alle warten aber noch auf die Unterschrift aus Indien.

VMittelstandsanleiheRettet Aldi-Zusage Fahrradhersteller Mifa?

22. August 2014
Foto des Mitteldeutschen Fahrradwerkes in Sangerhausen Quelle: dpaBild vergrößern
Die Produktionshallen der Mifa Mitteldeutsche Fahrradwerke AG in Sangerhausen (Sachsen-Anhalt).Quelle: dpa
von Annina Reimann
Aldi soll dem angeschlagenen Fahrradhersteller Mifa offenbar heute noch eine Zusage für neue Aufträge geben. Falls ja, wäre der Deal zur Rettung des mittelständischen Unternehmens durch.
Aldi könnte am Freitag ungewollt mit über die Zukunft des Fahrradherstellers Mifa entscheiden. Der Discounter ist offenbar einer der wichtigsten Kunden, in der Vergangenheit machte Mifa dank Aldi Informationen der WirtschaftsWoche zufolge 20 Millionen Euro Umsatz: Gibt Aldi dem angeschlagenen Unternehmen heute die Zusage für neue Aufträge, ist der indische Fahrradhersteller Hero Cycles Verhandlungskreisen zufolge bereit, frisches Geld ins Unternehmern zu pumpen.
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Der Deal, über dessen vorläufigen Stand WirtschaftsWoche Online exklusiv berichtet hatte, soll derweil in trockenen Tüchern sein.
Er sieht so aus: Die Laufzeit der Mifa-Anleihe soll bis ins Jahr 2021 verlängert werden, der Zins wird von bislang 7,5 auf dann ein Prozent sinken. Der Nennwert der Anleihe soll zusätzlich von ursprünglich 25 Millionen auf zehn Millionen Euro sinken - Anleihegläubiger sollen also auf 60 Prozent verzichten. Im Gegenzug bekommen sie allerdings Sicherheiten in Höhe von 7,5 Millionen Euro, darunter offenbar auch Forderungen des Unternehmens an Dritte.   
Anspruch auf die Mehrheit
Hero will bis zu 15 Millionen Euro investieren und im Gegenzug die Mehrheit an dem angeschlagenen Fahrradhersteller aus Sangerhausen übernehmen. Die Rede ist in Verhandlungskreisen von zunächst 67 Prozent der Anteile.
Dazu jedoch wird es nötig, Altaktionäre zu enteignen: Um die Mehrheit zu sichern, soll auch der Anteil von Großaktionär Carsten Maschmeyer durch einen Kapitalschnitt wertlos werden. Bei einem Kapitalschnitt wird das Kapital einer Aktiengesellschaft herabgesetzt, gleichzeitig das Eigenkapital erhöht. Die Kapitalerhöhung soll dann mehrheitlich Hero zeichnen, den Rest der neuen Aktien sollen die Anleihegläubiger angeboten bekommen. Für den Fall, dass die Anleihegläubiger nicht voll mitzeichnen, will Hero einspringen. Die Altaktionäre behalten rechnerisch ein Prozent der Aktien.

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Maschmeyers Sprecherin sagt, dass die Maschmeyer Group Mifa im April noch mit einer Millionensumme unterstützt habe. Maschmeyer habe auch die Inder ins Boot geholt. Den Rest wollte sie nicht kommentieren. Mifa wollte sich mit Verweis auf laufende Verhandlungen nicht äußern. Auch Aldi wollte nicht Stellung nehmen. Frank Günther, Vertreter der Anleihegläubiger von One Square Advisors, wollte sich nicht äußern. Offenbar sind Presse- und Ad-hoc-Meldungen, mit denen kursrelevante Informationen verbreitet werden, bereits vorbereitet; alle warten aber noch auf die Unterschrift aus Indien.
Die Rettungsaktion ist nötig geworden, weil dem Unternehmen aufgrund von Fehlbuchungen ein Millionenloch entstanden war. Im Mai kommunizierte Mifa einen voraussichtlichen Bilanzverlust in Höhe von circa 28 Millionen Euro für Ende 2013. Mifa hat aus Geldnot bereits ein Betriebsgrundstück für 5,7 Millionen Euro an den Landkreis Mansfeld-Südharz veräußert. Es wird nun im Rahmen der Vereinbarung zurückgemietet. Der Fall ist ein Skandal, denn Mifa hatte die Mittelstandsanleihe erst vor rund einem Jahr emittiert - mit falschen Zahlen.

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